Der Sonntagsgottesdienst am 24. Februar 2013 stand unter dem Wort aus dem Johannesevangelium, das Stammapostel Wilhelm Leber für diesen Tag gegeben hatte. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben“ (Johannes 5,25).
Apostel Jürgen Loy, der den Gottesdienst in der Kirche Stuttgart-Ost durchführte, legte besonderen Wert auf die Berührung durch das Wort des Herrn und das Erleben des Gottesdienstes als eine Wohltat für die Seele.
Wenn unseren Gebeten die Kraft fehle, wenn unser Glaubensleben fast erloschen sei, wir keinen Mut mehr hätten und die Zukunft uns Sorge mache, dann, so wünschte der Apostel, die Stimme des Gottessohnes hören zu dürfen: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Sein lebensspendendes Wort anzunehmen und miteinander Heiliges Abendmahl zu feiern: „Das ist Gottesdienst!“ bekundete der Apostel.
Die lebenspendenden Worte Jesu durften die Trauernden erleben, als er am Grab des Lazarus gerufen habe: „Lazarus, komm heraus!“ (vergl: Johannes 11,43) und Jesus auch hier ein besonderes Zeugnis seiner Vollnacht gegeben habe: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11,25). Die Stimme des Gottesssohnes reiche in die Ewigkeit hinein, bezeugte der Apostel, die gläubige Annahme sei entscheidend, um ewiges Leben zu empfangen. Das Gedenken in der Fürbitte der Entschlafenen, wie es am kommenden Sonntag in allen Gemeinden gefeiert werde, sei ein Gedenken in die Zukunft, wie Jesu es in der Auferstehung zum ewigen Leben verheißen habe.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls bekam der Gottesdienst noch einen besonderen Akzent durch die Ruhesetzung des Gemeindevorstehers Hirte Hans-Joachim Kientzle und des Diakonen aus der Gemeinde Feuerbach Georg Doehring. Als neuen Gemeindevorsteher für die Gemeinde S-Ost beauftragte der Apostel den Gemeindeevangelisten Herbert Hegebarth.
Apostel Loy dankte dem Hirten und dem Diakonen mit sehr persönlichen Worten für ihren selbstlosen Einsatz und schloss besonders die ihnen zur Seite stehenden Ehegattinnen in seinen Dank mit ein.
Den krönenden musikalischen Schluss setzte der Männerchor mit „The holy City“ unter dem Dirigenten Harald Hegebarth. Es war besonders dem scheidenden Gemeindevorsteher gewidmet.
Hans-Joachim Kientzle wurden folgende Amtsgaben anvertraut: Diakon 1976, Priester 1980, Gemeindeevangelist 2000, Hirte 2006. 1993 wurde er als Vorsteher der Gemeinde S-Feuerbach beauftragt und 2006 als Vorsteher der Gemeinde S-Ost. Ab 2008 bis zur Zusammenführung der Gemeinden S-Ost und S-Nord 2011 übernahm Hirte Kientzle zusätzlich die Aufgabe als Vorsteher in S-Nord. Er diente etwas über 38 Jahre als ehrenamtlicher Seelsorger der Neuapostolischen Kirche. Seinen Seelsorgeauftrag erfüllte er mit Freude, Engagement und aus tiefer innerer Überzeugung. In den Jahren 1967 bis 1980 war er in S-Feuerbach Organist und Vizedirigent, von 1980 bis 1983 als Jugendleiter. Ihn kennzeichnete ein lebendiges Dienen am Altar, das geprägt war von einer intensiven Beschäftigung mit der Heiligen Schrift, vertrauensvollem Glauben zu unserem himmlischen Vater und der Fähigkeit, die Geschwister in ihrer Unterschiedlichkeit anzusprechen.
Georg Doehring hat sich neben seinem Amt in vielfältiger Weise in der Gemeinde eingebracht. So war er Vizedirigent und Religionslehrer und wirkt noch heute als Sanitätsbeauftragter und Verlagsbeauftragter. Das Amt des Unterdiakonen empfing er 1998 und das Diakonenamt 2002. So diente er 15 Jahre als ein gesegneter, liebevoller Gottesknecht in Kirchengemeinde S-Feuerbach. Seinen Vorstehern und Mitbrüdern war er stets ein treuer und verlässlicher Freund. In der Seelsorge hatte er für alle jederzeit ein offenes Herz, erfüllt von Demut und Dankbarkeit gegenüber seinem Sender.