Vorbereitend auf das Passionsgeschehen erlebten am 12. März 2016 die Zuhörer in der Neuapostolischen Kirche Stuttgart-West ein Konzert mit klassischen und zeitgenössischen Werken als auch Improvisationen für Klavier und Orgel.
Roland Schlerf und Martin Ascher trugen Werke von Mendelssohn-Bartholdy (Sonate c-moll, op. 65, Nr. 2) und César Franck (aus pièces posthumes) vor, Timo Reikowski brachte eindrucksvolle Improvisationen über Choräle des neuapostolischen Gesangbuchs auf der Orgel (Baujahr 1919; zweimalig umgebaut) zur Geltung. War die erste Improvisation über den Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (GB 154) nach dem Vorbild einer barocken Partita gehalten, so ließ die Improvisation über „Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken“, (GB 48) das Leid und den Schmerz des am Kreuze sterbenden Jesus mit romantischen Klängen mitfühlen.
Neben den Orgelwerken erhielt das Konzert ein ganz besonderes Gepräge durch die von Bärbel Hoffmann-Birmelin komponierten und selbst am Klavier vorgetragenen Bearbeitungen der Gesangbuchlieder „Sieh, ich breite voll Verlangen“ (GB 131) und „Gleich, wie die schimmernden Sterne erblassen“ (GB 437). Der Gesangsvortrag von Andrea und Armin Wieland „Zwischen Himmel und Erde“ von Albert Frey gab den Passionsgedanken in zeitgemäßen Worten ausdrucksstark wieder.
Das Konzert endete, nach dem von Martin Ascher vorgetragenen „The strong Tower-Postlude“, mit einer sanften Meditation sowie einer schwungvollen Toccata im französisch-romantischen Stil über den Choral „Jesu, meiner Seele Leben“ (GB 353) – beides glänzend improvisiert von Timo Reikowski. (WB/MM)