(08./09.12.2018) Mit zwei Konzerten in Stuttgart-Ost und Leonberg begeisterten Kammerchor und Kammerorchester Stuttgart der Neuapostolischen Kirche etwa 500 Zuhörer. Zur Eröffnung wurde „Vom Himmel hoch – Choralkantate über Luthers Weihnachtslied von Felix Mendelssohn Bartholdy musiziert. Die wohlbekannten und romantischen Klänge verbreiten Advents- und Weihnachtsstimmung. Danach begrüßten in Stuttgart-Ost Hirte Herbert Hegebarth und in Leonberg Bezirksältester Wolfgang Oehler das Publikum und den Referenten von Ärzte ohne Grenzen e.V.: Herr Christian Kaiser. Dieser hatte im Jahr 2015 für 4 Monate als Finanzkoordinator im Tschad ehrenamtlich mitgearbeitet und berichtete von der unabhängigen, unparteiischen Hilfe für Notleidende überall dort, wo keine andere Hilfe vorhanden ist, in derzeit mehr als 70 Ländern.
Es folgte „Ubi caritas“, einer Vertonung des Komponisten Ola Gjeilo aus Norwegen für Chor. „Wo Liebe ist und Güte, da wohnt Gott“, so die Übersetzung der ersten Textzeile. Anrührend musizierte der Chor unter den Händen von Jens Paulus und ließ die besungene Liebe fühlbar werden. Mit „What sweeter music“ von John Rutter aus „Five orchestral meditations“ wurde die Stimmung in der Tat meditativ. Dem Orchester gelang ein geschlossener und homogener Klang und auch das folgende Stück, welches Rutter zu einem Gedicht von Franz von Assisi komponierte trug Ruhe und Frieden in das Publikum.
Dann kam Johann Sebastian Bach zu Wort: „Magnificat“ erschallte es und die Trompeten trugen den Klang bis in den letzten Kirchenwinkel. Alies Züfle gelang eine sehr schöne Interpretation über die Freude an Gott samt der der anschließenden Arie, exzellent begleitet von Annabelle Weinhart am Englischhorn. Der Chor bewies volle Klangfülle in seinen Passagen, teilweise verstärkt vom Trompetenklang. Christoph Schweizer ließ in der Bassarie die Mächtigkeit Gottes greifbar werden. Tenor Rüdiger Husemeyer sang in hohen Tönen von den Niedrigen, die erhoben werden. Die dann folgende Arie der Altistin (Rebekka Neetz) ist sicherlich das bekannteste Stück aus diesem Werk von J.S.Bach, man könnte auch sagen, ein Ohrwurm, den viele Konzertbesucher mit sich tragen. Sehr schön anzuhören, das anschließende Terzett in dem Anja Jäger die 2. Sopranstimme sang. Für den Schluss komponierte Bach eine fünfstimmige Fuge, die den Sängern viel abverlangt. Jens Paulus führte sicher und brachte die Sänger und Spieler zu beachtlichen Leistungen. „Gloria“ beginnt der Schluss und mit einem mächtigen Amen endeten die Konzerte. Am Sonntag war es dann das letzte Konzert von Jens Paulus mit dem Kammerchor. Das Publikum dankte mit langem Applaus und bedachte Ärzte ohne Grenzen mit großzügigen Spenden. Wir werden darüber berichten.
10 Jahre hat Jens Paulus den Kammerchor Stuttgart der Neuapostolischen Kirche geleitet. Bereits nach der Ansingprobe am Sonntag dankte ihm Bischof Bernd Bornhäusser für seine besonnene, unkomplizierte Art in der jahrelangen herausragenden musikalischen Arbeit und überreichte ein Geschenk. Es folgten Dankesworte aus dem Chor und von Birgit Müller, der Leiterin des Kammerorchesters, die Jens Paulus mit einem weinenden Auge ziehen lässt. Sie dankte für die schöne Zusammenarbeit und die vielen gemeinsam gestemmten Projekte.
Dann führte Bischof Bernd Bornhäusser den neuen Dirigenten Timo Reikowski in seine Aufgabe ein.