Stuttgart-Untertürkheim, Sonntag, 16. März 2014 Ein herzliches Willkommen brachte Apostel Jürgen Loy den Gottesdienstbesuchern entgegen mit allen ehemals zur Gemeinde Gehörenden, die zu diesem Jubiläumsgottesdienst eingeladen waren.
Nach einem kurzen Streifzug durch die neunzigjährige Gemeindechronik, aus der ersichtlich wurde, dass sie in diesem Zeitraum von neun Gemeindevorstehern geleitet und von einer segensreichen Entwicklung begleitet war, gab der Apostel der Gemeinde ein Grußwort und stellte damit das göttliche Walten über alles menschliche Mühen und Sorgen:
„Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache“ (Psalm 90,1-4).
Über aller Vergänglichkeit, der wir unterworfen seien, mögen wir Kraft schöpfen aus der Gewissheit: „Herr, du bist unsre Zuflucht für und für“. Auch wenn wir nach unserer Zeitrechnung einen Rückblick tun, sei die in diesen Worten zum Ausdruck kommende göttliche Dimension ein Anker in das Vertrauen göttlicher Führung, betonte der Apostel.
Dieses „Verlangen nach Gott“ kam auch in den Worten zum Ausdruck, die der Apostel aus dem 42. Psalm, Vers 12 dem Gottesdienst voranstellte: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist“.
Der Apostel machte anschaulich, wie Jesus seine schwersten Stunden erlebt habe als er sprach: „Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde?“ Aus dem Verlangen nach Gott wurde ihm zur Gewissheit: „Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen“.
In dieser Betrübnis bestärkte sich in ihm das Verlangen: „Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen“ (Johannes 12,27.28).
Wie eine Gemeinde in der größten Sorge gebetet und zusammengehalten und gehofft habe, machte der Apostel an dem Beispiel deutlich als Petrus ins Gefängnis geworfen wurde: Petrus, der im Schlaf unerwartet die göttliche Hilfe erfuhr, habe nur noch dem Engel gefolgt, ohne eine Frage zu stellen. (vergl. Apostelgeschichte 12).
Auch heute gäbe es vieles was uns gefangen halten könnte, bemerkte der Apostel und gab der Gemeinde den Rat, am Beten, am Kämpfen, am Glauben zu bleiben und dem Evangelium Jesu zu leben. Möge uns nichts betrüben, auch wenn alles dagegen spreche, auf Gott zu harren und er unsere Zuflucht bleibe.
Nach dem Vortrag des Chores: „Gott ist mein Licht Gott ist mein Heil“ wandte sich Gemeindevorsteher Bezirksevangelist Rainer Weinhart an die Gemeinde. Er fasste das Gehörte zusammen in dem Ausspruch des Stammapostels Walter Schmidt: „Schau in das Licht und nicht in die Finsternis“.
Als Gemeindevorsteher wünschte er sich nach einem Gottesdienst den gemeinsamen Gedankenaustausch, denn es sei eine Fülle dessen, was wir aus dem Gottesdienst mitnehmen könnten. Zum Abschluss des Gottesdienstes spielte der Organist den Introitus auf den Psalm 122 ("Die Herrlichkeit von Jerusalem") von Joost Schellingerhout (JU)