Stuttgart-Ost, Sonntag, 3. Oktober 2010 Nach dem feierlichen Gottesdienst durch Bezirksapostel Michael Ehrich anlässlich des Wiedereinzugs, am 23. September 2010, trat die Gemeinde Stuttgart-Ost mit einem Festakt an die Öffentlichkeit, um ihr neugestaltetes Gotteshaus Nachbarn, Freunden und Bekannten zu einem besonderen Erlebnis zu machen.
In einem Festakt, den der Gemeindevorsteher, Hirte Hans-Joachim Kientzle, moderierte, wurde den Besuchern ein ansprechendes musikalisches Programm geboten mit einer Ansprache von Apostel Jürgen Loy, der Lesung der Gemeinde-Chronik, einem sehr persönlich gehaltenen Grußwort des Bezirksvorstehers des Stadtteils Stuttgart-Ost, Martin Körner, sowie einer Erläuterung der Umbaumaßnahmen durch Architekt Stephan Pfäffle und einer interessanten Vorstellung der neuen „alten Orgel“ durch Orgelbaumeister Tilmann Späth, assistiert vom Timo Reikowski.
Einen ungewöhnlichen – wohl kaum jemals in einem Gottesdienst erklingenden – Hörgenuss entlockte Andreas Ostheimer dem „wieder erstandenen“ Instrument: mächtig brausende bis flüsternd säuselnde Töne, die deutlich machten, dass diese Orgel auch für Konzerte dienen soll.
Apostel Jürgen Loy lag es am Herzen, die Besucher des Festakts als „Erntedankgemeinde“ zu begrüßen. Vieles sei in den vergangenen Jahrzehnten unter großen Opfern ausgesät worden, um es zu ermöglichen, heute in einem so schön gestalteten Gotteshaus Einkehr halten zu können. Er habe schon am Morgen im Erntedankgottesdienst unter Hinweis auf den oft gebrauchten spontanen Ausruf „Gott sei Dank!“ die Frage gestellt, ob dies nur ein „flotter Spruch“ oder eine Lebenseinstellung sei. Danken sei – bezogen auf den heutigen Anlass – auch verbunden mit einem Innehalten im Gedenken an die Väter und Mütter, die vor 100 Jahren den Mut hatten, ein solch stattliches Gotteshaus für die noch junge Gemeinde zu errichten. Dieses Erbe gelte es zu bewahren.
Der Apostel ging auf das von Bezirksvorsteher Körner für die Festschrift geschriebene Grußwort ein und begrüßte den ausgedrückten Wunsch nach einer Fortsetzung des Öffnungsprozesses gegenüber den anderen christlichen Religionsgemeinschaften. Auch er wünsche sich gegenseitige Achtung und Respekt. Der Gemeinde gab der Apostel ein Grußwort für eine weitere segensreiche Entwicklung mit, indem er aus dem 2. Buch der Chronik, Kapitel 5, Vers 13, zitierte:
„Und es war, als wäre es einer , der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig« […] erfüllte die Herrlichkeit des Herrn das Haus Gottes“.
Ein Erleben wie bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem durch Salomo wünschte der Apostel der Gemeinde im Einssein, einem Miteinander im Loben und Danken, wie aus einer Stimme.
Bezirksvorsteher Martin Körner zeigte sich in seiner Ansprache vertraut mit der Chronik der Kirchengemeinde. Heute schreibe man „ein neues Kapitel in guten Tagen - Gott sei Dank“, zu dem er die Glückwünsche im Namen der Stadt Stuttgart und des Bezirksbeirats Stuttgart-Ost überbringe. Die Geschichte der Neuapostolischen Kirchengemeinde Stuttgart-Ost sei eng mit diesem Stadtbezirk verbunden. So sei der Chronik zu entnehmen, dass die Gemeinde in Gablenberg, Gaißburg und Ostheim – somit in den Stadtteilen, die zum Kern des heute fast 50.000 Einwohner zählenden Stadtbezirks Ost gehören – Gottesdienste durchgeführt habe.
Herr Körner zitierte aus der im Jahr 1985 erstellten Chronik ein, wie er meinte, schönes Glaubenserlebnis aus den sehr bescheidenen Anfängen der Kirchengemeinde. Heute sei es ihm eine Freude, in dem Stadtbezirk, der eine so große Vielfalt an armen und reichen Menschen verschiedenster Herkunft aufweise, Kirchengemeinden zu haben, die den Wert der Nächstenliebe in einem aktiven Gemeindeleben praktizieren. Dies komme auch im Benefizkonzert für eine soziale Einrichtung im Stadtteil Ost am nächsten Sonntag in dieser Kirche zum Ausdruck.
Der Festakt klang aus mit dem gemeinsam gesungenen Choral „Großer Gott, wir loben dich“.
Danach lud Gemeindevorsteher Hans-Joachim Kientzle die Festaktbesucher zu einem Stehempfang im Untergeschoss und zu einer Besichtigung des Kirchengebäudes ein. Viele Besucher nahmen dies zum Anlass für einen regen Gedankenaustausch.
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(JU)