Stuttgart-Ost, 28. Oktober 2012 Der Willkommensgruß des Apostels Jürgen Loy zum Festgottesdienst anlässlich des 100-jährigen Gemeindejubiläums galt an diesem Sonntag einer besonderen Gemeinde.
Die Bevölkerungsentwicklung in diesem Stadtteil hatte dazu geführt, dass viele ehemals zur Gemeinde gehörende Mitglieder ins Umland von Stuttgart verzogen sind. Sie waren eingeladen und durften einen Tag der Wiedersehensfreude und des Gemeinschaftsgefühls erleben.
So war schon der Leitgedanke dieses Sonntags im weitesten Sinn erlebbar:
Lasst uns füreinander da sein!
In seinem kurzen Rückblick auf hundert Jahre Kirchengemeinde ging der Apostel auch auf das 75-jährige Bestehen des Kirchengebäudes ein, das in der Tradition der „Stuttgarter Schule“ errichtet wurde und heute ein wichtiges und interessantes Beispiel dieses Architekturstils darstellt.
100 Jahre gelebte Treue und Beständigkeit drückten sich in einer Haltung aus, wie sie Bezirksapostel Michael Ehrich in seinem Grußwort in der Festschrift voranstellte:
„Blicke gläubig aufwärts, mutig vorwärts, dankbar rückwärts!“
Mit den Worten aus dem Hebräerbrief rückte die Verheißung Jesu Christi und das Verhältnis zum Nächsten in den Mittelpunkt des Gottesdienstes:
„Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken“ ( Hebräer 10, 23.24 ).
Mit diesen Worten seien alle angesprochen betonte der Apostel und wies über die sichtbare Gemeinde hinaus auf die Entschlafenen, denen wir in der Fürbitte aus der Liebe Christi Anreiz geben zur Hoffnung auf die Auferstehung. Seien wir offen für jede Seele! Das machte der Apostel an einem Bild deutlich: Ein Wanderer suchte auf seinem Weg nach einer Gaststätte. In der Ferne sah er ein Licht und ging voller Erwartung darauf zu. Als er endlich eintreten wollte, las er an der Tür: „Geschlossene Gesellschaft“. Auf einander Acht haben bedeute nicht, sich kritisch zu beäugen, bemerkte der Apostel, hier sei das sorgsame, achtvolle und hilfreiche Miteinander angesprochen und zitierte die Worte aus dem 26. Vers: „und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht“.
Nach einem Vortrag des Jugendchores wandte sich Apostel Volker Kühnle an die Festgemeinde. Zunächst rückblickend zeigte der Apostel, wie es in machen Anfängen „Stolperer“ gegeben habe, wenn es um den Einsatz zu einer Aufgabe in der Gemeinde gegangen sei. Dann galt es, sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen.
Eine tiefe Dankbarkeit empfinde er heute viele zu sehen, die auch nicht immer auf dem Sonnenweg des Lebens gehen konnten, aber festgehalten haben an dem Bekenntnis der Hoffnung. War Christus der Ankergrund, dann konnte sie nichts aus der Bahn werfen.
Festhalten am Bekenntnis der Hoffnung besage, dass das Größte, das Schönste und Wertvollste nicht hinter uns liege sondern vor uns.
Hirte Werner Dörr wurde zu einem Wortbeitrag gebeten. Er war Vorsteher der Gemeinde von 1992 bis 2006.
Die Feier des Heiligen Abendmahls wurde vom Gemeindechor und einem Männerchor umrahmt.
Nach dem Gottesdienst wurde zum Mittagessen und zum Kaffeetisch eingeladen.
(JU)